Bei unseren Mantrailern wird es wie folgt gemacht: der Hundeführer und sein Hund werden durch einen Flanker begleitet, der idealerweise ein Staffelkollege ist und den Hund von den Trainings her kennt, so dass zwei Personen auf das Verhalten des Hundes schauen. Bei der Mantrailprüfung der Malteser ist übrigens ein Flanker zugelassen, beim DRK z.B. nicht, dabei ist es mit Flanker realistischer.

Der Hund lernt während seiner Ausbildung, sogenannte Negativs anzuzeigen, sprich, die Spur endet im Nirgendwo. Das kann sein, wenn z.B. an einer Kreuz die Geruchspartikel zu weit in die "falsche" Straße geweht wurden oder wenn, wie bei Dago damals (das hat er toll gemacht), die Spur an einer Bushaltestelle o.ä. endet. Solche Negativs werden regelmäßig mit dem Hund trainiert und auch, dass er dann z.B. zur Kreuzung zurückgeht und die anderen Richtungen austestet. Wenn man die Videos von solchen Negativ-Trails ansieht, sieht man schnell, dass der Hund sich jedes Mal gleich verhält: Kosyma z.B. wird langsamer, die Rute sinkt ab und die Suchspannung geht flöten - dann dreht sie sich um, um geht zurück. Wichtig ist dabei, dass der Hundeführer so ein Negativ rechtzeitig erkennt und den Hund nicht von hinten "schiebt" (das passiert dann, wenn der Hundeführer nicht langsamer wird, obwohl der Hund verlangsamt) oder er dem Hund im Weg steht, wenn er wendet. Teilweise brechen die Hunde dann ab.

Negativs sollten nicht zu früh in der Ausbildung trainiert werden, da sich bei Anfängerhunden sonst unerwünschter Frust aufbauen kann.

Wenn der Hund ein Negativ anzeigt und einen etwas desorientierten Eindruck macht, dann geht der Hundeführer mit dem Hund bis zu der Stelle zurück, an der sich der Hund noch sicher war. Hierfür ist auch der Flanker als Rückversicherung gut. Oftmals findet der Hund dann die richtige Spur.

Stellt euch vor, das Trail-Team kommt an eine Kreuzung, durch Verwehung der Geruchspartikel durch die fahrenden Autos und Wind läuft der Hund in der Kreuzung einen Bogen und wirkt etwas unsicher. Dann kann man folgendes machen: man stellt sich mit seinem Hund an jede Abzweigung und lässt den Hund mit einem "Check" loslaufen, der Hundeführer selbst bleibt stehen und gibt dem Hund Leine. I.d.R. kann man dann ziemlich schnell an seinem Hund erkennen, ob er Negativ vor sich hat oder ob er wirklich die Spur in der Nase hat. Das macht man dann mit allen Abzweigungen, bis der Hund die richtige Richtung hat. Diese Abgänge müssen ebenfalls regelmäßig trainiert werden, denn das ist auch der Anfang in den Prüfungen: oftmal starten die Prüfungstrails von Plätzen aus, wie ein größerer Platz in einer Fußgängerzone oder einem Parkplatz. Und dann ist es wichtig, dass man schon mal den richtigen Abgang findet und den Hund nicht in eine völlig falsche Richtung drückt. Es kommt gar nicht so selten vor, dass die Prüflinge bereits am Abgang scheitern.

Hat der Hund trotz allem keinen Plan mehr, dann wird eine Pause gemacht, der Hund bekommt zu trinken (das ist sehr wichtig, denn wenn die Nase zu trocken ist, leidet die Riechfähigkeit) und wenn man das Gefühl hat, der Hund hat sich soweit erholt, startet man einen neuen Versuch. Das hilft oftmals. Wenn auch das nicht fruchtet, wird der Hund aus der Suche genommen und dann kann man nur hoffen, dass noch ein zweiter Trailer vor Ort ist, was aber aufgrund der geringen Zahl an geprüften Mantrailing-Teams selten der Fall ist.

Der Hundeführer muss also auch sehr viel lernen, um seinen Hund in den jeweiligen Situationen korrekt lesen zu können.

Helmi, im Moment nicht - bitte nicht böse sein. Thomas liegt gerade im Krankenhaus und das sieht alles nicht sehr gut aus