Ich wollte in Petras Fotothread nicht so sehr vom Thema abkommen und habe daher Deine Antwort, noch einmal hierher kopiert. Ich hoffe Du bist nicht böse Helmi, aber es scheint eine interessante Diskussion zu werden.
Zitat von Taiga Training hin Training her, weiss jetzt nicht mehr wo Pelin her kommt, wenn er draussen schon etlichen Jagderfolg hatte, nützt bei ihm kein Training mehr, wenn er ein Reh vor der Nase hat.
Hier war ich etwas irritiert und bin mal auf die Suche gegangen....
Du schreibst ja selber dass Du Finja mit ihrem ausgeprägten Jagttrieb, so oft es geht frei laufen lässt und Eure Fotos zeigen es.
Momo war ein Mix aus Hovawart und Barsoi. Den Kopf und ihre Wachsamkeit hatte sie vom Hovawart, der Rest Körperbau und Schnelligkeit waren eindeutig Barsoi.
Den Barsoi setzte man im damaligen Russland zur Hetzjagd von Pferden ebenso wie für die Jagd auf Hasen, Füchse, Antilopen und Wölfe ein.
Du hättest mal ihren Körper sehen sollen, wenn sie ihm Wald eine Spur aufnahm da bebte alles....
Mit der Zeit habe ich an ihrer Körpersprache erkennen können wie alt die Wildspur war und so konnte ich sie hin und wieder mal eine Spur lesen lassen warum denn auch nicht.
Aber wir haben auch zusammen gearbeitet und wenn ich sie im Sprint vom Reh (siehe oben Hetzjäger) abgerufen habe folgte nicht nur ein "hier" sondern es wurde gefeiert, es gab den Jackpot und sie wurde danach nicht angeleint, weil ich mich erschrocken habe.
Sie lebte bei uns in Penzhorn, da gab es nur Waldwege und viel Wild.
Ich wünsche Petra und Pelin, dass sie da beide ein Team werden und Petra Sicherheit bekommt. Das kommt nicht von heute auf morgen und ein guter Trainerin kann ihr die Körpersprache von Pelin erklärt. Da gibt es 1000 kleine Anzeichen im Vorfeld, gerade jetzt wo auch Petra traumatisiert ist bedarf es aus meiner Sicht externe Hilfe.
Ich habe es bei einem traumatisierten Kunden von mir gesehen, als er die Verantwortung an mich abgeben konnte, stand er dem Freilauf seines Hundes deutlich entspannter gegenüber und hatte danach eine neue Basis auf die er wieder aufbauen konnte...
Liebe Grüße Rhena mit Mayra und Fee-lina
Meine Hunde begleiten mich, wie ich sie begleite...
Schön Rhena, weiss aber nicht, was Dich irritiert. Bei Deinem Link wird von jagenden Hunden gesprochen, nicht von der Rasse Jagdhund, ein großer Unterschied. Ich sagte ja, dass ich nicht weiss wie lange Pelin draussen war, und wie alt er war, als er kam. "Ein älterer Jagdhund, der schon viele Jagderfolge hatte, ist das Abgewöhnen der Jagd vergeblich Müh" sagt Pia Gröning in ihrem tollen Buch. Natürlich trainiere ich mit Finja, und sie läuft auch stellenweise frei, aber sie ganz von der Jagd ab zu bringen, werde ich nicht schaffen, weil sie achtjährig von der Straße kam, und sich wahrscheinlich oft selbst belohnt hat.
Ob Petra die Zeit hat einen Trainer zu konsultieren weiss ich nicht, denn dies erfordert unheimlich viel Zeit, und sie hat ja noch Shila. Für mich macht Petra es jetzt richtig, vielleicht findet sie, wenn sie mal zur Ruhe kommt, etwas Geeignetes für Pelin, wo er sich aus toben kann
Zitat von Taiga"Ein älterer Jagdhund, der schon viele Jagderfolge hatte, ist das Abgewöhnen der Jagd vergeblich Müh"
Das stimmt, abgewöhnen kann man den Jagdtrieb nicht, aber man kann den Hund kontrollierbar machen,in dem man seine KÖrperhaltung mit allem Zipp und Zapp lesen lernt. Atti ist ein Vollblutjäger und hat mich um Kopf und Kragen gebracht. Ob er bei den Vorbesitzern Jagderfolge zu verzeichnen hatte, weiß ich nicht, aber er jagte alles, was nicht bei 3 auf dem Baum war 1 Jahr lang Antijagdtraining und Hund war Freigänger. War ganz viel Arbeit, aber dabei habe ich auch viel über Körpersprache etc der Hunde gelernt. Sicher ist es bei einem älteren Hund schwerer, aber ich denke, machbar
Petra wird das schon für sich so regeln, dass sie und Pelin damit leben können
Liebe Grüße Conny
Einen Hund zu verletzen dauert nur wenige Sekunden. Sein Vertrauen zurück zu gewinnen, jedoch mehrere Monate
Zitat von TaigaSchön Rhena, weiss aber nicht, was Dich irritiert. Bei Deinem Link wird von jagenden Hunden gesprochen, nicht von der Rasse Jagdhund, ein großer Unterschied.
Im Link steht aber auch:
Je öfter ein Hund bereits gejagt hat, umso schwieriger wird es, ihm das wieder abzugewöhnen (aber es ist möglich).
Je mehr die ursprüngliche Verwendung der Rasse in Richtung Jagd geht, um so schwieriger ist der Jagdtrieb zu kontrollieren (aber er ist zu kontrollieren).
Wie Conny schon schreibt es ist in einigen Fällen viel Arbeit, aber auch nicht unmöglich.
Momo liebte z.B. unsere Laufspiele, wir entfemten und 100 Meter von einander und riefen sie total freudig, so konnte sie ihre Bedürfnisse ausleben und nach Herzenslust rennen und zu uns fetzen, statt hetzen.
Ich denke mal ihr Glück ist nicht zu übersehen...
Das ging auch wenn ich mit beiden Hunden alleine los war, dann habe ich sie sitzt machen lassen und mich entfernt.
Zitat von TaigaConny bei einem älteren Jagdhund mit Jagderfolgen ist es nicht machbar.
Günther Bloch hat auch so einige Dinge behauptet, die er später revidiert hat.
Zitat von Taiga
Das Einschätzen seiner Körpersprache hilft nix, der Jäger startet durch.
Holt Euch mal einen Jagdhund, dann reden wir weiter
Zitat von Rhena Den Barsoi setzte man im damaligen Russland zur Hetzjagd von Pferden ebenso wie für die Jagd auf Hasen, Füchse, Antilopen und Wölfe ein.
Es sagt ja auch keiner dass man, wenn man es sich nicht zutraut seinen Jagdhund im Waldgebiet frei laufen lassen muss.
Aber es gibt genügend andere Freilauf-Alternativen.
Unsere Hunde leine ich auch an Hauptverkehrsstraßen an!
Man muss das Glück ja nicht zu sehr herausfordern.
Liebe Grüße Rhena mit Mayra und Fee-lina
Meine Hunde begleiten mich, wie ich sie begleite...
Mein Afghane, der von der Rennbahn kam durfte frei laufen, wenn ich alles überblicken konnte. Im Wald oder unübersichtlichen Stellen wurde er angeleint.
Lucy ist ja ein Kokoni, ein in Griechenland gezüchteter Jagdhund. Hätte ich damals gewußt, was ich mir da ins Haus hole, ich hätte es wahrscheinlich gelassen. Lucy kam aus dem Haus, rammte die Nase in den Boden und sie war für nichts und Niemanden mehr ansprechbar. Über ein Jahr lang intensivstes Training hat ihr dann ein teilweise leinenfreies Leben ermöglicht.
Helmi, ich teile deine Meinung nicht ganz. Auch ein alter Jagdhund kann durchaus noch umgelenkt werden, davon bin ich fest überzeugt. Man muss ihm nur genügend Alternativen bieten. Es ist eine Frage der Zeit und der Kraft, die man investieren möchte und kann. Für Mehrhundehalter ist das natürlich verdammt schwer. Das war übrigens auch ein Grund, warum ich mir zu Lucy nie einen Hund dazu geholt habe. Ich musste mich voll und ganz auf sie konzentrieren. Ich konnte es mir nicht mal erlauben, einen Plausch mit einem anderen HH zu halten,ohne sie anzuleinen.
Ich behaupte auch, das ein Hund an der Leine nicht unglücklicher oder glücklicher sein muss als frei laufende Hunde. Es kommt doch darauf an, was ich daraus mache. Ich rede hier natürlich nicht von einer 1,5m Leine.
Ich finde Ute-M hat es gut beschrieben und dem schließe ich mich an. Hamlet, der Gordon Setter meiner Freundin, der früher tagsüber immer bei mir war und guten Jagdtrieb hatte, konnte bei mir selbst im Wald frei laufen. Sprich ich hatte seinen Jagdtrieb unter Kontrolle. Die Besitzer selbst hatten den Jagdtrieb nicht unter Kontrolle, da ist er regelmäßig auf die Jagd gegangen. Sprich er hatte regelmäßig Erfolg (Erfolg haben sie ja schon beim hetzen) und hat sich trotzdem von mir kontrollieren lassen. Ich kenne auch ausländische Straßenhunde, die es auch gelernt haben, sich kontrollieren zu lassen. Löschen kann man den Jagdtrieb meiner Meinung nach auch nicht, aber bei den meisten Jagdhunden kann man ihn unter Kontrolle bringen. Dazu gehört eben auch den Hund im Ansatz zu erwischen und nicht erst wenn er schon durchgestartet ist. Man muss halt ständig auf der Hut sein und kann nicht vor sich hinträumen beim laufen.
Letztendlich muss jeder für sich und seinen Hund sehen, welches der richtige Weg ist. Nicht nur die Hunde sind alle anders, auch wir Menschen.
Ich denke, es gibt sicher Jagdhunde, bei denen man den Trieb in den Griff bekommen kann. Ich will jetzt nicht mit Swenna anfangen, die ja am Anfang auch hinter allem her war und auf jeden Bewegungsreiz abgegangen ist, wie ein Zäpfchen. Aber ihr hatte bloß niemand gesagt, dass sie das so nicht machen soll und was sie stattdessen tun könnte. Und weil sie mehr als alles andere einfach nur gefallen möchte, ist Jagen bei uns kein Thema mehr. Also die zählt nicht als Problemfall. Rocky hatte auch massivsten Jagdtrieb. Ich weiss noch, als er mal eine Spur in die Nase bekam - GsD an der Leine - und Jürgen und ich gemeinsam ihn kaum aufhalten konnten. Bei ihm ließ es mit immer stärker werdenden Bindung nach. Und das Alter war dann auch hilfreich.
Aber ich bin auch überzeugt, dass es Hunde gibt, bei denen kein Training der Welt und keine Alternativen und keine Delikatessleberwurst in Tuben auch nur irgendwas bewirkt. Gerade die ausländischen Rassen, die noch viel viel ursprünglicher sind und auf absolute Effektivität gezüchtet sind.
Aber ich bin auch überzeugt, dass es Hunde gibt, bei denen kein Training der Welt und keine Alternativen und keine Delikatessleberwurst in Tuben auch nur irgendwas bewirkt. Gerade die ausländischen Rassen, die noch viel viel ursprünglicher sind und auf absolute Effektivität gezüchtet sind.[/quote]
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14.03.2018 15:14
wenn er draussen schon etlichen Jagderfolg hatte, nützt bei ihm kein Training mehr, wenn er ein Reh vor der Nase hat.
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