Ich würde gerne eine kleine Geschichte erzählen. Ich hoffe es ist Dir recht ansonsten laß es löschen. Es ist als Anregung gedacht, aber ich möchte Dir nicht den Thread zerschreddern. Meine Freundin aus Kindertagen lebte auf einem Bauernhof, mein 2. Zuhause. Neben allen möglichen Getier hatten sie immer so 8 - 10 Isländer, die mehr oder weniger das ganze Jahr ein Lotterleben auf der Weide führten. Jedes hatte aber so mehr oder weniger jemanden, der es mehr oder weniger bewegte. Ich hatte eine große stattliche Stute, die irgendwann einfach verkauft wurde, weil es jemanden gab, der interessiert an ihr war. Naja, da machst Du erstmal nichts, war ja nicht meins. Den Eltern meiner Freundin tat es zwar leid und sie haben es mir auch schonend beigebracht, aber auf einmal stand ich ohne Pferd da. Ich durfte zwar alle anderen auch reiten, aber Streß war vorprogrammiert. Die anderen waren sauer, wenn sie kamen und "ihr" Pferd war gerade unterwegs oder ist schon geritten worden. Also Alternative suchen. Sie hatten damals noch eine auch über 20-jährige Stute, die aber nur noch auf der Weide stand. Der Grund, keiner traute sich drauf. Sie war echt ein Lamm, ging ohne Halfter überall mit hin, aber wehe es saß einer drauf. Sie war immer das Kinderreitpferd für alle. Vom Hof weg widerwillig im Schritt, dann das Pferd umgedreht und im Galopp zurück zum Stall, das war das Programm über Jahre. Das war so drin und kriegte auch keiner hin. Ich habe dann langsam wieder angefangen sie zu reiten, anfangs Kurzprogramm, teilweise auf der Weide, wir hatten keinen Reitplatz, dann immer mehr. Und sie gewöhnte sich sehr schnell wieder an die Bewegung und hatte auch einen mordsmäßigen Spaß, besonders zurück . Ich hätte nie gedacht, daß dieses alte Pferd so loslegen kann. Die hatte mehr Power als alle anderen zusammen und das hast Du der echt nicht angesehen, wenn sie auf der Wiese stand. Wir haben noch viele Jahre zusammen verbracht und nach viel Arbeit auch lange entspannte Ausritte gemacht. Sie war bis ins hohe Alter topfit. Leider ist sie mit 33 Jahren oder so ähnlich verunglückt. In einer stürmischen Gewitternacht gingen die Pferde durch den Weidezaun und sie stürzte in die dahinterliegende Kiesgrube. Bis zum letzten Tag wurde sie von mir nach wie vor geritten, und auch nur von mir, weil bei allen anderen funktionierte das nicht, was wir uns erarbeitet hatten.
"Ein gut erzogener Hund wird nicht drauf bestehen, daß Du die Mahlzeit mit ihm teilst, er sorgt lediglich dafür, daß Dein Gewissen so schlecht ist, daß sie Dir nicht mehr schmeckt." (Helen Thomson)
Weggefährten
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20.01.2017 18:55
Antworten
Schließe mich den anderen an. 
