Hallo zusammen,
ich brauche mal wieder Eure Meinung und Rat.

Dago hat einen an der Klatsche, er rupft sich wieder.

Begonnen hat es am Dienstag als er sich die Mittelkralle fies eingerissen hat. Es blutete stark und ich rief Monika an, die auch direkt kam. Sie hat den kaputten Teil der Kralle entfernt , die Stelle mit irgendeinem Mittel behandelt. Blutung war direkt gestoppt und gut war es.
Dago schien es auch nicht zu stören. Mittwoch war immer noch alles ok und am Donnerstag begann er, die Pfote zu lecken.
Freitag steigerte er seine Aktivität und rupfte wieder.
Wir zogen einen Socken an, sprühten Autan drauf und alles schien gut.
Nachts kam dann der Kragen wieder zum Einsatz.
War Dago in seiner Ecke unbeobachtet, begann er wieder zu rupfen.

Gestern war Ruhe, er machte nichts. Nachmittags machten wir ZOS, Dago suchte schön und auch wenn er abliegen musste, während Atti suchte, machte Dago keinen Versuch, die Pfote zu bearbeiten.
Abends beschlossen wir, ihn ohne Kragen , aber mit dem Socken schlafen zu lassen.
Er lag vielleicht 5 min in seiner Ecke und es ging wieder los. Da der Socken ihn hinderte, die Pfote zu lecken, rupfte er halt weiter oben in Höhe des Ellenbogens und da hat er definitiv nichts, was jucken oder brennen könnte. Deshalb kam mir der Gedanke mit der Zwangsstörung.
Er hat festgestellt, wenn ich die Pfote lecke oder rupfe, geht es mir besser und das hat sich in seinem Kopf festgesetzt, denn bei Ablenkung zeigt er dieses Verhalten nicht.

Was soll ich nur tun?
Monika will sich auch Gedanken machen, was man hom. tun kann.

So langsam drehe ich am Rad

Meinen Großen habe ich mit bestehendem Leckekzem aus dem Tierheim übernommen. Er hatte eine kleine Stelle an seiner Vorderpfote, die er immer wieder bearbeitet hat. Bis auf den Knochen hat er sich Fell und Fleisch weggeleckt. Manchmal war ein paar Wochen Ruhe, dann ging es wieder los.

Rocky hat uns damit an den Rand des Wahnsinns gebracht. Kein TA konnte uns helfen. Er bekam zig Antibiotika- und Cortisonbehandlungen, die nichts brachten und die ich irgendwann einfach nicht mehr zugelassen habe. Bei einer THP waren wir auch, die versucht hat, homöopathisch was zu machen. Leider hat das nichts gebracht. (Irgendwann gestand sie mir, dass ihre eigene Hündin seit 3 Jahren nachts einen Kragen tragen muss, da sie sich sonst den Bauch auflecken würde...Da war mir klar, dass sie uns nicht helfen kann, wenn sie sich noch nicht mal selbst helfen kann. Da hatte ich allerdings schon einiges an Geld versenkt...).

Bei Rocky war es tatsächlich eine ausgewachsene Zwangsstörung, die erst nach ca. 3 Jahren bei uns verschwunden ist. Und zwar exakt zu dem Zeitpunkt, als ich aufgegeben habe. Ich hatte jede Internetseite gelesen, die es zu diesem Thema gibt. Ich war bei diversen Tierärzten und einer THP. Ich hatte Unsummen für nichtsnutzige Behandlungen und nicht funktionierende Hilfsmittel ausgegeben. Ich habe meinen Hund fröhlich Sambal Oelek und Chillipulver von seinem Socken lecken sehen, er hat Panzertape durchgeleckt, ich hab nach jedem Strohhalm gegriffen und irgendwann jeden noch so hirnrissigen Ratschlag umgesetzt und es damit manchmal sogar noch schlimmer gemacht. Ich war am Ende mit meinem Latein, also hab ich ihn machen lassen. Keine Socken, keinen Kragen, keine Anti-Leck-Pflaster, keine Ölchen, keine Schutzschuhe, keine Verbote, kein gar nix mehr. Und plötzlich war der Spuk vorbei.

Ich hoffe, euch bleibt so eine Odyssee erspart und das Verhalten von Dago setzt sich nicht fest.

Danke Katja für Deinen ausführlichen Bericht.
Ich neige auch dazu, Dago einfach "machen" zu lassen, habe aber Angst, dass sich die Pfote total entzündet.
Nun habe ich Hoffnung, dass der Spuk irgendwann vorbei ist.

Klar, die Möglichkeit, ihm ständig den Kragen anzuziehen, ist gegeben, nur, was nützt es? Was lernt der Hund damit?
Nichts, oder?

Das mit der Entzündung war auch meine größte Sorge, zumal meine TÄ mir gleich am Anfang mal so richtig schön Angst gemacht hat, von wegen "schlimmstenfalls kann sowas bis zum Verlust der Pfote führen" (und schon war die nächste AB-Spritze genehmigt...! )

Aus heutiger Sicht würde ich es wenigstens für ein paar Tage mal drauf ankommen lassen und sein Gelecke völlig ignorieren und ihm keinerlei Aufmerksamkeit dafür geben.

Ach ja, dass liebe Leckekzem - unsere TH-Schäfis kommen ja grundsätzlich mit Hautmurks aus dem Tierschutz zu uns und grundsätzlich wird erstmal eine Darmsanierung vorgenommen und die Ekzemstellen im Wesentlichen mit Teebaumöl beträufelt und über kurz oder lang ist der Spuk vorbei.
Ist allerdings eine juckende-heilende Wunde die Ursache von Knabberorgien, dann kommt schon der gute, alte (wobei wir haben auch einen weichen) Kragen zum Einsatz, bis die Wunde zu ist.
SISSI neigt (auch?) dazu Aufmerksamkeit durch Knabber-/Leckattacken zu erheischen... nachdem das nicht mehr klappte, juckte sie sich schreiend die Öhrchen... Ich war 2x mit ihr beim TA um mir versichern zu lassen, dass da nix-aber-auch-gar-nix ist, was weh tuen könnte.
Was ich damit sagen will, ist: Ignoranz kann das Mittel der Wahl sein, eben wenn das Hundi die mit der Behandlung verbundene Aufmerksamkeit auslösen will.
Andererseits gibt es bestimmt irgendein ein fesches Hormon, dass durch solch ein Verhalten zu Wohlgefühl führt,,, oder warum ritzen sich Teenies heimlich????

Zitat von laika

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Ich kann dir leider keine Tipps geben, aber ich drücke die Daumen, daß ihr bald eine Lösung findet

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Was macht denn der rupfende Dago?

Danke der Nachfrage, Karin.
Die Rupferei lässt nach, allerdings trägt Dago Socken, damit er nicht direkt "vor Ort" ist und das Rupfen wird dadurch erschwert. Ich hoffe mal, dass es sich bald legt, denn es ist schon besser geworden.
Habe zu einem Mittel gegriffen, was ich sonst verabscheue.......es liegt immer eine mit Wasser gefüllte Spritze parat und wenn Dago zu rupfen beginnt, gibt es eine Dusche. Da Dago wasserscheu ist, könnt Ihr Euch vorstellen,wie unangenehm das für ihn ist.

Zitat von laika

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Joco: hauptsache es hilft, bringt ja nix, wenn er sich ständig rupft - ich wünsche euch viel Erfolg.

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Zu früh gefreut
Vorhin war Monika noch mal da, um sich Attis Bauch anzusehen und wir kamen zu dem Entschluss, dass Dago Leckerei psychisch bedingt ist.
er ist ja ein Sensibelchen und zeigte ein ähnliches Verhalten im letzten Jahr schon mal. Da hatten wir auch viel Stress (will Euch damit nicht langweilen) und Dago rupfte sich den Hinterlauf. Erst dachten wir an Grasmilben, dann an Rückenschmerzen, doch nach längerer Überlegung kamen wir auf Stress.

Im Moment ist ja der Tagesablauf anders, Atti ist anders, wir sind etwas angespannt und damit kommt Dago nicht klar und rupft.
Der Auslöser war die eingerissene Kralle, da gab es ja einen Grund für die Rupferei. Wir versuchten das zu unterbinden und das war für Dago stressig, denke ich mal.
Dann kam die Kastration und der veränderte Tagesablauf.Alte Hunde sind ja wie Beamte und können Veränderungen nicht gut haben.
Da Dago an dem Tag, als er bei Monika war, überhaupt nicht geleckt hat, beschlossen wir gerade, dass er morgen noch mal einen Tag Ferien bei Monika macht.

Nur wie wir jetzt weiter machen sollen, weiß ich auch noch nicht.
Ablenkung ist gut, denn dann versucht er gar nicht an die Pfote zu gehen, aber ich kann ihn ja nicht den ganzen Tag beschäftigen.
Draußen mache ich schon Dinge, die ihn kopfmäßig auslasten, aber was tue ich im Haus?

Traurige Grüße