Meine Maus, mir laufen die Tränen, vermisse ich Dich doch schon seit 6 Jahren. Weißt du eigentlich wie lang das ist...?
Ja, du hast mir eine Aufgabe gegeben, die ich noch immer am abarbeiten bin und ich schaffe das!

Aber nun zum Anfang unserer unvergessenen Zeit. Dich kleinen Pups holte ich mit 11 Wochen zu mir und kann mich noch ganz genau an den ersten Morgen erinnern. Hast du doch den Handfeger angekläfft wie wild, der nachher dein bester Freund wurde und dich begleitete, obwohl er gar keine Haare mehr hatte.
Dein Schlafscharfell fandest du zu groß, daher gab es nachher 20 kleine, dass kleine Hunde wachsen, daran hattest du zu dem Zeitpunkt der Verkleinerung nicht gedacht. Wie gut, dass ich an der Quelle saß.
Du warst meine ständige Begleiterin, auf Arbeit brachtest du die dicksten und lauffaulsten Behinderten zum laufen, wollten sie doch alle so gerne mit Dir spazieren gehen.
Wenn ich nach dem Dienst einmal die Woche noch auf ein Glas Sekt zum Witwenball fuhr, schliefst du dir deinen Spaziergehrausch im Auto aus. Dann gab es einen Umbruch in meinem Leben, ich wollte in die Karibik ziehen.
Einen Collie mitnehmen bei bis zu 42 Grad im Schatten? Nein, dass wollte ich dir nicht antun, also suchte ich sehr lange nach einer passenden Familie und ich habe sie gefunden. Haus mit Garten, Kinder, die du doch so liebtest, ein anderer Hund mit dem du dich sofort verstanden hast, ein neues Frauchen, dass den ganzen Tag zu Hause war. Ich flog noch nicht gleich, wollte ich doch wissen, ob du dich wirklich einlebst. Mir zu Liebe hast du es getan, eine Zeit lang geschafft...
Auch ich habe es mir einfacher vorgestellt, viele Nächte habe ich in der Karibik um dich geweint. Eine Freundin sagte damals: einen Hund gibt man nicht weg, ein Hund ist wie ein Kind! Heute weiß ich es auch....
Kaum in Deutschland zurück hatten wir uns wieder, denn du zeigtest dich nach einer gewissen Zeit von deiner schlechtesten Seite, sodass die Familie dich nicht mehr haben wollte. Haste gut gemacht, denn der Vertrag lautete, dass du wegen der Kinder dort bleiben solltest, wenn ich wieder in Deutschland bin. Das was ich von dir erfuhr, das warst du nicht, so habe ich dich auch nie wieder erlebt.
Brauchtest ja nachts auch nicht mehr abhauen und mich suchen, wir hatten uns nun für immer wieder.
So gingen die vertrauten Jahre ins Land und wir meisterten einige steinige Weg so gut es ging. Gemeinsam waren wir immer stark, du olle manchmal unnahbare liebenswerte Zicke, wie ich dich in Gedanken oft nannte. Weiß ich doch erst heute, wie nahe du mir warst!
Ich hatte Angst vor dem Tag X, konnte es mir nicht vorstellen, woher ich die Kraft nehmen sollte dich auf deinem letzten Gang zu begleiten, aber ich hätte es getan Mucki, doch!
Du wusstest es und hast Dir nicht´s anmerken lassen. Eine Entzündung im Körper und die Anämie haben wir gut in den Griff bekommen, alle Blutwerte waren wieder im grünen Bereich. Du wirktest alt, warst ja auch schon 12.
Vier Moante bevor du gingst, schicktest Du mir den Prinz, ich wollte keinen zweiten Hund, schon gar keinen rammelnden unkastrierten Rüden, der aussah wie eine aufgeplatzte Seegrasmatratze! Prinz zog ein und hatte keine der befürchteten Eigenschaften, auch das wusstest du. Da es zu diesem Zeitpunkt auch schon Christoph in meinem Leben gab, kann ich mich ganz genau daran erinnern, wie ich eines Tages zu dir sagte: Kannst ruhig gehen, wenn du müde bist, ich bin angekommen in meinem Leben, brauchst nicht mehr auf mich aufpassen, das macht jetzt Herrchen. Wenige Wochen später legtest du dich abends schlafen und wachtest am nächsten morgen nicht mehr auf.
Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie Christoph mich weckte mit den Worten: Rhena du musst jetzt ganz stark sein...
Abschiednehmen und Entscheidungen treffen habe ich nun gelernt, ich lasse keinen mehr gehen ohne Tschüs zu sagen!

Ich habe hier echt Rotz und Wasser geheult beim Schreiben. Momo sprang plötzlich auf, schaute mich mit großen entsetzten Augen an: man, jetzt ist aber gut, sie kommt doch wieder!
Eure Worte in Gottes Ohren...